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Endlich anlasslose Personenkontrollen fast überall! Ein Hoch auf die Ampel: Wie sie uns nun vor uns selbst beschützt!


Endlich ist es so weit: Die Ampel-Regierung hat einen wahren Meilenstein der Freiheit errichtet – die Freiheit, sich vor der Freiheit zu fürchten!



Wer hätte je gedacht, dass wir als Bürgerinnen und Bürger so unfähig sind, uns selbst zu schützen, dass wir die starke, allgegenwärtige Hand des Staates brauchen, um uns vor unseren eigenen irrationalen Entscheidungen zu bewahren? Orwell war ein naiver Romantiker im Vergleich zu dieser brillanten Regierung, die es wagt, uns vor der Unverantwortlichkeit zu retten, die in unseren Taschen lauert.

netzpolitik.org: Ampel will anlasslose Personenkontrollen und Durchsuchungen fast überall

Man muss es sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Anstatt wie bisher nur in lächerlich beschränkten Gebieten wie Grenzregionen oder Bahnhöfen, dürfen die Polizist nun fast überall hinfassen – Verzeihung, durchsuchen. Öffentliche Vergnügungen? Klar! Straßen, Plätze, Einkaufszentren, Bildungseinrichtungen? Ja, warum nicht? Immerhin gibt es nichts, was wir alle mehr lieben, als die wachsame Kontrolle durch den Staat, wenn wir uns am Volksfest erfreuen, auf dem Weg zur Schule sind oder einfach nur einen verdammten Spaziergang machen.

Die Ampel schenkt uns damit die wohlverdiente Gewissheit, dass wir, wohin wir auch gehen, immer und überall daran erinnert werden, dass wir potenziell gefährlich sind. Und das Beste: Es gibt keinen Ort, an dem wir uns dem entziehen können, außer vielleicht, indem wir uns in unseren eigenen vier Wänden verbarrikadieren – aber selbst dort wird man sich bald sicher etwas einfallen lassen, um uns zu schützen. Der gläserne Bürger ist nicht mehr ein dystopisches Schreckgespenst, sondern ein leuchtendes Ideal!

Schleierfahndung für alle!

Natürlich musste es eine solch mutige Fortschrittskoalition wie die Ampel sein, um die bisherigen Ausnahmen der Schleierfahndung endlich ins Lächerliche zu führen. Wo vorher nur besonders belastete Orte im Fokus standen, wird nun endlich alles und jeder ins Visier genommen. Messerkontrollen als Alibi? Hervorragend! Denn wir alle wissen, dass das eigentliche Problem nicht das Messer ist – es sind die Menschen. Diese gefährlichen, unberechenbaren Individuen, die tagtäglich mit ihren Spraydosen, Tampons oder gar Sextoys herumlaufen und nichts anderes im Sinn haben, als die öffentliche Sicherheit zu untergraben. Die Ampel hat das klar erkannt und handelt.

Danke, liebe Ampel-Regierung, dass ihr uns vor all dem Übel bewahrt, das wir in unseren Taschen verstecken! Wer braucht schon Privatsphäre? Wir haben nichts zu verbergen – oder etwa doch? Und selbst wenn: Wer würde sich nicht von Herzen freuen, wenn die Polizei uns hilft, unsere Fehler durch eine freundliche Taschenkontrolle zu erkennen? Ein unbezahlbarer Service!

Wer nichts zu verbergen hat...

„Aber, aber!“, rufen die ewigen Nörgler. „Das ist doch ein massiver Eingriff in die Grundrechte!“ Ach, Grundrechte. Was für ein altmodisches Konzept! Wer heutzutage noch glaubt, dass er ein Recht auf unbehelligtes Herumlaufen hat, der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Die Ampel weiß es besser: Die Sicherheit steht über allem. Und wir müssen doch alle einsehen, dass die Freiheit, jederzeit kontrolliert zu werden, die höchste Form der Sicherheit ist.

Und wer nichts zu verbergen hat, der hat schließlich auch nichts zu befürchten, richtig? Falsch. Es geht darum, die Bürger*innen zu ihrem eigenen Besten zu kontrollieren – um uns zu zeigen, wie sehr wir es schätzen sollten, dass jemand auf uns aufpasst. Diejenigen, die sich dabei stigmatisiert fühlen, sollten vielleicht einmal hinterfragen, warum sie so ein Problem damit haben, als potenzielle Gefährder behandelt zu werden. Vielleicht steckt ja doch mehr in der Tasche, als nur das Smartphone?

Racial Profiling? Ja bitte!

Natürlich wird es nicht jedem gefallen, dass die Polizei nach Gutdünken kontrollieren kann, wen sie will. Besonders die ewigen Kritiker des sogenannten „Racial Profiling“ werden hier aufschreien. Aber seien wir doch ehrlich: Solche Kontrollen beruhen auf Erfahrungswerten. Wollen wir wirklich Polizisten, die blindlings durch die Gegend laufen und niemanden misstrauen? Nein! Ein bisschen gesundes Vorurteil schadet nie – schließlich geht es um unser aller Sicherheit! Und wenn dabei zufällig Menschen mit dunklerer Hautfarbe häufiger kontrolliert werden, dann ist das eben so. Die Ampel hat erkannt, dass wir in einem unsicheren Land leben, in dem solche Maßnahmen notwendig sind.

Ein Vorbild für alle

Was könnte also besser sein, als eine Regierung, die den Mut hat, den Menschen zu zeigen, dass sie keine Kontrolle über ihr eigenes Leben haben sollten? Wir können uns glücklich schätzen, dass wir endlich eine Koalition haben, die weiß, was wir wirklich brauchen: die totale Überwachung, das ständige Misstrauen, die anlasslose Kontrolle. Die Ampel ist nicht nur eine Regierung – sie ist ein Segen. Ein Vorbild für all die naiven Demokratien, die glauben, dass Freiheit ein hohes Gut ist.

Ja, Orwell war ein Optimist. Seine Vorstellung einer dystopischen Zukunft verblasst im Vergleich zu den wahren Visionären, die uns jetzt regieren. Die Ampel-Regierung ist der Beweis dafür, dass wir nicht nur vor äußeren Feinden geschützt werden müssen – nein, der wahre Feind sind wir selbst. Und wir können uns glücklich schätzen, dass uns endlich jemand vor uns selbst rettet.

Ein Hoch auf die Ampel! Sie führt uns in eine strahlende Zukunft, in der Freiheit nur noch ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten ist – und wir das gar nicht mehr merken!

Hoffen auf die konsequente Umsetzung auch in unserem Landkreis

Sobald die gesetzlichen Grundlagen endlich in Sack und Tüten sind, können wir nur sehnsüchtig darauf warten, dass dieser glorreiche Schutz so schnell wie möglich von unseren allzeit wachsamen Ordnungsämtern und der stets pflichtbewussten Polizei durchgesetzt wird. Willkürliche Kontrollen? Ach, die sind uns doch seit den goldenen Pandemiejahren längst in Fleisch und Blut übergegangen! Es sollte uns also nicht im Geringsten schwerfallen, mit Freudentränen in den Augen zu akzeptieren, wenn die Hüter von Recht und Ordnung spontan und völlig grundlos nach Lust und Laune Menschen anhalten, die ihnen – aus welchen wunderbaren Eingebungen auch immer – verdächtig erscheinen. Und natürlich werden auch wir, als brave Bürgerinnen und Bürger, uns zukünftig mit Freuden durchsuchen lassen. Warum auch nicht? Schließlich haben wir ja bereits in den Pandemiejahren gelernt: Es ist immer zu unserem eigenen Besten, wenn der Staat uns unter die Arme greift – oder besser gesagt, unter die Jacke.



Verfasser: Maximus Satirikus  |  26.09.2024

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