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Erster Kontakt - Antifaschist trifft auf Friedensdemonstranten in Bad Dürrenberg


Ist nun ein Riss in der Brandmauer? Nichts Genaues weiß man nicht. Aber man weiß, dass sich ein antifaschistischer Zehntklässler zur Demo in Bad Dürrenberg am 21.04.2025 getraut hatte, um dort seine Meinung öffentlich kundzutun. Seine Meinungsfreiheit wurde von den Friedensdemonstranten respektiert.


Bei diesem Jugendlichen handelt es sich wahrscheinlich um Max Schneller. Er ist mit und für Die Linke in Weißenfels aktiv und unterwegs. Er eröffnete seine Rede mit den Worten: "Ich bin hier, weil ich persönlich – und Achtung, Triggerwort – Antifaschist bin." Er sagt, dass er es gefährlich findet, wenn Geschichte verdreht wird. Er ist der Auffassung, dass eine Geschichtsverdrehung da draußen jeden Tag passiert. Andere Meinungen tun seiner Auffassung nach weh.

Er sagte, dass er genug davon habe – gerichtet an die Demonstranten – "wie ihr euch hier als Freiheitskämpfer darstellt, während ihr Seite an Seite mit Faschisten marschiert." Diese Behauptung sorgte bei den Demonstranten für lautes Gelächter.

Weiter führt er aus: "Corona war damals, aber euer Realitätsverlust wirkt bis heute. Während Intensivstationen überliefen, habt ihr euch über Masken beschwert, als wäre es der Beginn einer Diktatur. Sorry, aber wer einen Piks mit dem KZ vergleicht, hat auf dem Kopf weniger Schutz als auf dem Gesicht."

Anmerkung: Dass Intensivstationen mit Corona-Patienten überfüllt gewesen wären, ist nachweislich widerlegt. Belegt ist, dass die Auslastung der Krankenhäuser seit Beginn des ersten Lockdowns 2020 erheblich abnahm. Corona-Patienten machten nur einen geringen Bruchteil der Patienten in den Krankenhäusern aus. Dies hätte man wissen können, wenn man sich auch mit der aktuellen Geschichte befasst hätte. Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=goVl23nKuug


Weiter führt der Zehntklässler an die Demonstranten aus: "Ihr nennt euch Querdenker, aber ihr denkt nicht quer. Ihr denkt kreuz und quer und landet zuverlässig im tiefsten Schwachsinn. Eure Recherche besteht aus fünf Minuten Google mit YouTube-Videos mit mehr Hall als Inhalt."

Anmerkung: Da die "Mainstream-Medien" vieles weglassen und nachweislich sehr oft im Sinne des Narrativs einseitig berichten, sind Plattformen wie YouTube gut geeignet, damit Kritiker ihre Erkenntnisse öffentlich machen können. So gesehen sind diese Plattformen pluralistischer als die herkömmlichen Mainstream-Medien – obwohl auch auf YouTube und Co. massiv gelöscht und damit die Meinungsfreiheit eingeschränkt wurde.

Er fährt fort mit den Worten: "Ihr seid nicht einfach nur laut und schlecht informiert, sondern vollkommen überzeugt von eurem eigenen Irrtum."

Anmerkung: Dieser Ball kann dem jungen Antifaschisten unmittelbar zurückgespielt werden – wenn es nicht sogar als Eigentor gewertet werden kann.

Weiter sagt er: "Ihr sagt, ihr werdet unterdrückt. Ihr sagt, man darf hier nichts mehr sagen. Und trotzdem steht ihr hier mit Mikrofon und redet den größten Unsinn seit der Flacherdentheorie."

Anmerkung: Max Schneller dürfte entgangen sein, dass eben viele Inhalte auf Social-Media-Plattformen gelöscht wurden. Ihm dürfte entgangen sein, dass nach wie vor Kritiker vor Gericht stehen, weil sie an Demonstrationen teilgenommen hatten (Beispiel: Landfriedensbruch mit Piano – https://www.youtube.com/watch?v=-yKoa2YQy6M).


Oder die Fälle Ballweg und Füllmich, die äußerst lange Prozesse durchstehen müssen, obwohl an den Vorwürfen offensichtlich nichts dran ist. Solche Dinge finden nach wie vor statt.
Abgesehen davon scheint der Zehntklässler der Auffassung zu sein, mehr zu wissen als jene, die sich kritisch mit der Regierungspolitik auseinandersetzen – wenn er den Bezug zur Flacherdentheorie herzustellen versucht.

Und weiter sagt er: "Wisst ihr, was euch wirklich cancelt? Fakten! Ganz einfach!"

Anmerkung: Diese Aussage kann man wohl als Eigentor seinerseits bezeichnen.

Er liest weiter von seinem Smartphone ab und sagt: "Ihr lehnt westliche Medien ab, aber zitiert russische Propaganda. Nennt euch Friedensfreunde, aber feiert einen Diktator, der Wohnhäuser in der Ukraine zerbombt."

Anmerkung: Er hat sich demnach nicht wirklich mit der Geschichte befasst, die zu dem anhaltenden Krieg geführt hat. Wenn man wissen will, wie „der Russe“ tickt, ist es unabdingbar, sich anzuhören, was „der Russe“ sagt und wie er die Dinge sieht. Nur so kann man sich eine möglichst eigenständige Meinung bilden. Es gibt hinsichtlich der Auffassung Russlands viele unabhängige Medien und Medienschaffende, die aufzeigen, wie man in Russland diesen Krieg einschätzt. Vielleicht wirft der Zehntklässler mal den einen oder anderen Blick auf sein Smartphone, um die Sichtweise „des Russen“ zumindest zur Kenntnis zu nehmen.

Und weiter liest er seinen Text vom Smartphone ab: "Wenn ihr in eurem Weltbild noch tiefer grabt, kommt euch irgendwann Goebbels entgegen und nickt."

Anmerkung: Er hat offensichtlich seine Vorurteile, die er dadurch gefestigt sehen will. Wäre dies tatsächlich so, hätten die Demonstranten ihm wahrscheinlich spätestens hier das Mikrofon entrissen. Verwiesen sei in diesem Zusammenhang auf die letzte Bundesinnenministerin Nancy Faeser und die Verurteilung des Journalisten Bendels zu sieben Monaten auf Bewährung wegen der Veröffentlichung einer Satire, die Nancy Faeser mit einem Schild zeigt, auf dem steht, dass sie die Meinungsfreiheit hasst. Dies dürfte durch dieses Urteil bestätigt sein. https://www.youtube.com/watch?v=-_5q6j-6q3Y.


Erinnert sei auch an das Vorgehen gegen das Compact-Magazin. Man muss diese Medien nicht mögen, doch sollte für einen Antifaschisten erkennbar sein, dass hier faschistoide Tendenzen mehr als offensichtlich sind.


Von seinem Smartphone liest er weiter ab: "Und dann diese jämmerlichen Vergleiche: Impfung wie Menschenversuche. Masken wie Judensterne. Querdenken wie Widerstand gegen Nazis. Ihr seid nicht Sophie Scholl. Ihr seid Leute mit WLAN, Wahn und Opferkomplex."

Anmerkung: Er hat die „Pandemiejahre“ offensichtlich anders empfunden als jene, die Parallelen aus der Vergangenheit kennen. Mag sein, da er Schüler ist, dass er mit Autoritäten kein Problem hat und sich den Vorgaben, die es auch in den Schulen gab, deswegen leichter fügen konnte. Man wird ihm das sicherlich auch entsprechend erklärt haben.

Er liest weiter vor: "Ich bin hier, weil ich weiß: Euer Gerede ist nicht harmlos. Weil ich weiß, wie Faschismus anfängt – nicht mit dem ersten Schuss, sondern mit der ersten Verharmlosung. Und ich bin Schüler. Ich lerne Geschichte nicht auswendig. Ich verstehe, warum wir sie brauchen. Und ich erkenne, wann Leute anfangen, sie umzuschreiben."

Anmerkung: Ich habe da meine Zweifel. Ich denke nicht, dass er erkennt, dass Geschichte stets und ständig – auch in den letzten Jahren – umgeschrieben wird. Man nehme den Ukraine-Krieg. Gab es vor einigen Jahren noch kritische Berichte über Nazis und Faschisten in regierungsnahen Kreisen, auch im öffentlich-rechtlichen TV, sowie Berichte über die Unterdrückung der meist russischstämmigen Menschen in der Ostukraine, so sind diese mittlerweile nur noch schwer zu finden – um das Narrativ hochzuhalten, dass in der Ukraine unsere Werte, unsere Demokratie, unsere Freiheit verteidigt würden. Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=DHANAtH9FlA.


Er spricht weiter: "Ich bin – Achtung Triggerwort – Antifaschist, weil ich gelernt habe, dass Neutralität in Zeiten des Hasses bedeutet, auf der Seite der Täter zu stehen."

Anmerkung: In der Theorie scheint er zu denken, dies gelernt zu haben. Da er allerdings die Anwesenden pauschal wiederholt beleidigt und herabwürdigt, hat er dies offensichtlich noch nicht wirklich durchdrungen.

Er führt seinen Vortrag fort: "Ihr tragt Flaggen, die Geschichtsvergessenheit schreien. Ihr relativiert den Holocaust. Ihr sprecht von Meinung, wo in Wahrheit Hetze steht. Und wenn man in euren Reden nicht unterscheiden kann, ob sie von einem Impfgegner oder einem Neonazi stammen, dann habt ihr das 'Denk' in Querdenken endgültig verloren."

Anmerkung: Er spielt sicherlich auf die Schwarz-Weiß-Rote Flagge an. Diese galt auch nach dem Ersten Weltkrieg als Symbol für ein starkes, „altes“ Deutschland. Jene, die diese Fahnen heute schwenken, haben wahrscheinlich ein starkes Deutschland im Sinn. Das muss man nicht gut finden, ist aber Teil der Geschichte.
Am 15. September 1935 wurde diese Flagge im Dritten Reich allerdings verboten. Die einzige Staatsflagge war die mit dem Hakenkreuz in den Farben Rot, Weiß und Schwarz. Das sind im Übrigen auch die Farben des Logos der Antifa.
Weiter bringt er pauschale Behauptungen, ohne die jeweiligen Demonstranten, deren individuelle Lebenserfahrungen auch nur ansatzweise zu kennen. Er versucht wiederholt, alle über einen Kamm zu scheren und in die rechte Ecke zu stellen. Dies könnte man durchaus als Hetze seinerseits werten.

Er nähert sich dem Ende seiner Rede: "Ich sag's klar, wie es ist!" Gerichtet an einen Teilnehmer der Demo: "Meinung tut weh, anderen – ich weiß." Im Hintergrund sagt ein Demoteilnehmer: "Wir halten’s aus." Der Zehntklässler erklärt weiter: "Ihr seid nicht das Volk. Ihr seid nicht die Mehrheit. Ihr seid eine lautstarke Minderheit mit zu viel Telegram, zu wenig Geschichtsverständnis und keiner Ahnung, was Unrecht und Unterdrückung bedeutet. Ich werde laut bleiben. Ich werde klar bleiben und ich werde antifaschistisch bleiben. Nicht irgendwann, nicht wenn es zu spät ist, sondern genau jetzt. Und ihr? Ihr könnt weiterhin in eurer Blase bleiben – mit Aluhüten und Applaus von den Falschen –, aber wundert euch nicht, wenn euch draußen dann keiner mehr zuhört."

Anmerkung: Er hat in seinen abschließenden Worten noch einmal einen Rundumschlag mit pauschalen Behauptungen und durchaus Beleidigungen gemacht. Ihm ist es wichtig, sich abzugrenzen – aber vor allem, die Demonstranten auszugrenzen. Eigentlich versuchen sich linke Aktivisten immer als tolerant darzustellen und der Schutz von Minderheiten ist ihnen wichtig. Dazu gehört eigentlich auch, andere Meinungen zu respektieren. Dies scheint nicht das Ziel seiner Rede gewesen zu sein.

Im Video nicht zu sehen ist die anschließende Diskussion mit dem Zehntklässler, die seitens einiger Demonstranten durchaus auch sehr emotional geführt wurde.

Nichtsdestotrotz wird Max Schneller eingeladen, in einen Dialog zu treten. Er hat zumindest einen ersten Schritt getan. Dies ist durchaus anerkennenswert. Diesen Mut haben viele andere nicht. Wenn es weiteren Dialog gibt und er auch mit einzelnen der Demo-Teilnehmer und Regierungskritiker ins Gespräch geht, um eben deren Beweggründe aus erster Hand zu hören – und zu erfahren, dass Menschen auf diesen Demos zwar viele Schnittmengen, aber nicht immer dieselbe Meinung haben. Dennoch tolerieren sie sich. Es besteht seitens der Demo-Teilnehmer auch ein großes Interesse, mehr über die Beweggründe von Max Schneller zu erfahren.

Und vielleicht stellt Max Schneller fest, dass es durchaus Schnittmengen zwischen ihm und den Demo-Teilnehmern gibt. Eine dürfte die große Abneigung gegen Faschismus sein, der eben nicht nur rechts ist.

Faschismus kann wie folgt definiert werden


Faschismus ist ein autoritäres, meist nationalistisch geprägtes Gesellschafts- und Herrschaftssystem, das auf strenger Hierarchie, Führerprinzip, Gewaltbereitschaft und die Unterdrückung abweichender Meinungen setzt. Er strebt eine völlige Kontrolle über das öffentliche und private Leben an, fördert eine homogene Volksgemeinschaft und sieht sich oft als revolutionäre Kraft gegen bestehende politische und gesellschaftliche Ordnungen.

Merkmale des Faschismus (ideologisch neutral):

Autoritarismus: Ablehnung pluralistischer Demokratie; Macht konzentriert sich in einer starken Führung.

Nationalismus: Überhöhung der eigenen Nation oder Kultur; oft verbunden mit Fremdenfeindlichkeit.

Kollektivismus: Betonung der Gemeinschaft über das Individuum, mit starkem Konformitätsdruck.

Militarismus: Verherrlichung von Gewalt, Krieg und Disziplin.

Antipluralismus: Unterdrückung politischer Gegner, Pressefreiheit, Meinungsvielfalt.

Propaganda und Kontrolle: Einsatz von Medien, Symbolik und Massenmobilisierung zur Meinungslenkung.

Antiliberalismus und Antimarxismus (historisch): Ablehnung individueller Freiheitsrechte sowie klassischer Klassenkampftheorien – wobei dieser Punkt je nach Ausprägung unterschiedlich stark gewichtet wird.

Diese Definition umgeht bewusst eine Verortung im Links-Rechts-Schema und konzentriert sich auf strukturelle und funktionale Merkmale eines faschistischen Systems.

Ich könnte mir vorstellen, dass Max Schneller einige Parallelen und Tendenzen erkennen kann, wenn er einen neutralen Blick auf die derzeitigen politischen Vorgänge wirft.

Verfasser: Michael Thurm  |  22.04.2025

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