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Wir sind im Halloween des Lebens angekommen - Tage im Oktober


Die Tage im Oktober waren in den letzten Jahren mitunter voller Ereignisse, und mal schauen, was es in diesem Jahr so alles zu erleben gibt. Es stehen ja immerhin auch einige kleine, versteckte Jubiläen aus der jüngeren deutschen Geschichte an.



Es ist nicht immer einfach, alle Erlebnisse, Gedanken und Momente sofort und in sich schlüssig zu bündeln, sie zu verknüpfen und dann noch verständlich aufs Papier zu bringen, wenn man kein Journalist ist.
Einer meiner alten Lehrer sagte immer, dass man nicht auf jede Aktion, egal welcher Art, sofort reagieren und antworten müsse. Fast immer ist es gut – und das vor allem bei komplizierten Problemen –, die Gedanken in Ruhe zu ordnen und zu überschlafen.

Zum Beispiel der 3. Oktober ist in diesem Jahr wieder so ein Tag.

Vor genau 34 Jahren endete an diesem Tag für rund 17 Millionen Menschen die Deutsche Demokratische Republik.
In meinem damaligen Heimatort Nellschütz, mit seinen knapp 150 bis 160 Einwohnern, hatten sich an diesem Tag fast alle Mitglieder des Sportvereins und viele Einwohner um einen würdigen Übergang zur Bundesrepublik Deutschland bemüht. Die Feier fand unmittelbar im Ortszentrum auf dem Glockenberg vor der Kirche und der ehemaligen Schule statt.

Es wurden mit viel Elan von den Frauen viele Kuchen gebacken, Kaffee gekocht, und bereits am Nachmittag begannen die Feierlichkeiten. Später wurde auch gegrillt, und natürlich wurde beim Bier und Schnaps darüber diskutiert und spekuliert, was sich ab morgen für uns alles ändern würde. Alle Menschen waren in froher, hoffnungsvoller Stimmung des Aufbruchs in ein neues Leben.
Der absolute Höhepunkt dabei war am Nachmittag das Setzen der „Einheitslinde“ und um Mitternacht das Läuten der Glocken.

Nach dem Läuten der Glocken, so meine Erinnerung, geschah jedoch etwas Seltsames. Mit dem letzten Schlag der Glocken trat eine alle Anwesenden ergreifende, mystische Stille ein. Die Gespräche verstummten schlagartig, und die Gläser wurden geleert. Die zahlreichen Diskussionen endeten.
In aller Stille wurden Stühle, Tische, Bänke und die übrigen Gerätschaften weggeräumt, um die Verkehrswege auf dem Glockenberg frei zu räumen.

Zum ersten Mal in unserem Leben gingen wir als Bundesbürger zu Bett.

Was würde uns das neue Leben als Bundesbürger bringen?

Inzwischen sind wir eben diese Bundesbürger im 35. Jahr. Was hat sich für uns verändert?
Ist es besser oder schlechter geworden? Haben sich alle Träume, die mit der Deutschen Einheit verbunden waren, erfüllt? Jeder von uns Älteren hat inzwischen seine Erfahrungen gemacht und kann zweifelsohne seine persönliche und die Entwicklung seiner Familie bewerten.
Das fällt vielen meiner Freunde und Bekannten nicht leicht. Meiner Meinung nach sollte das auch jeder Mensch für sich allein bewerten. Doch wir sollten dieses Erleben auch als Erfahrung für unser weiteres Leben nutzen.

Nun, am 3. Oktober 2024 fuhr ich mit vier weiteren Freunden nach Berlin zur großen Friedensdemonstration am „Stern“. Diese wurde durch verantwortungsbewusste Menschen organisiert, um dem immer stärker werdenden Rufen nach noch mehr Waffen und Kriegsbereitschaft sowie Kriegstüchtigkeit entgegenzuwirken.
Leider fuhr diesmal kein Bus, und so trafen wir uns gegen 9 Uhr in Pretzsch an der Bushaltestelle, d. h., ich stieg von Zeitz kommend bei den Naumburger Freunden zu. Hans-Günter, Ralf, Christa, Kay und ich bildeten nun nicht nur eine Fahr-, sondern auch Gesprächsgemeinschaft.

Die Fahrt nach Berlin verlief ziemlich kurzweilig, denn es wurden sehr rege Meinungen und Standpunkte zu allen möglichen Dingen, wie persönlichen Erlebnissen während des Arbeits- und Privatlebens, ausgetauscht.
Hans-Günter fand in Berlin als versierter Fahrer auch sehr rasch am Tiergarten eine günstige Stelle zum Parken.

Wir hatten noch gut Zeit, um an den Start der Demo in Schöneberg zu gelangen. Christa hatte für alle ein reichhaltiges Frühstück gezaubert, und so stärkten wir uns erst einmal, bevor wir uns auf den Weg machten. Ein großes Dankeschön ihr noch einmal dafür.

Pünktlich kamen wir auf unserem Fußmarsch trotz einiger Umleitungen in Schöneberg an. Es hatten sich schon viele Demonstranten eingefunden, und langsam formierte sich der Zug durch die Stadt. Selbstverständlich wurden wir über die Auflagen der Behörden zum reibungslosen Ablauf der Demo belehrt.
Diese verlief dann auch so. Störungen gab es keine.

Bei schönem Wetter zogen wir durch die Stadt. Viele Menschen grüßten winkend, klatschten freundlich und ermunterten uns auch durch Zurufe und Plakate.
Der Inhalt der Plakate und Transparente spiegelte eindeutig den unbedingten Wunsch nach der sofortigen Einstellung der kriegerischen Handlungen in der Ukraine und im Nahen Osten wider.

Es ist schon Wahnsinn, wenn man auf einem Transparent lesen muss, dass gegenwärtig weltweit 2.000 Milliarden Euro für Waffen und andere Kriegsprodukte ausgegeben werden.
Welch ein Widerspruch zum wahren Leben und den vielen Mängeln allein in unserem Deutschland.
Die Menschen werden tagtäglich gegängelt, sich in ihrem Gesamtverhalten maximal einzuschränken, um alle Klimaziele zu erreichen.
Da fragt man sich doch, welchen CO₂-Fußabdruck ein Kriegsflugzeug, ein Panzer, eine Fregatte oder gar Bomben und Granaten haben? Ach so, diese müssen wir ja herausrechnen.

Am Stern angekommen, verteilten sich die Menschen auf dem großen Platz.
Natürlich war in unmittelbarer Nähe der Rednertribüne das größte Gedränge.

Eindringlich wurde von den Rednern, egal aus welcher Partei oder anderen politischen Gemeinschaft, der Ruf nach Einstellung der Waffenlieferungen in die Kriegsgebiete der Ukraine und im Nahen Osten und schnellstmögliche Einstellung der Feindseligkeiten sowie sofortige Friedensverhandlungen gefordert. Hier waren die Worte von Peter Gauweiler und von Sarah Wagenknecht am deutlichsten.

Auch Ralf Stegner von der SPD begann seine Rede in dieser Art. Jedoch schwenkte er schon nach wenigen Sätzen um und stellte die Forderung nach weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine zur Fortsetzung des Krieges als Bedingung.
Man kann sich die Lautstärke des Protestes der Menschenmenge gegen diese Worte Ralf Stegners kaum vorstellen. Mehrmals musste die Versammlungsleiterin eingreifen, um die Veranstaltung fortsetzen zu können.

Übrigens war dies die einzige Rede, die zu weiteren Waffenlieferungen in die Kriegsgebiete aufforderte und lautstarken Gegenprotest der Teilnehmer hervorrief.
Unsere Heimfahrt verlief nach dem Ende der Demo völlig reibungslos. Unterwegs tauschten wir fünf rege unsere Meinungen zu dem am heutigen Tag Erlebten aus.
Auf jeden Fall waren wir uns einig, dass die Proteste weitergehen müssen, denn das sind wir unseren Kindern und Enkeln einfach schuldig.

Für mich zeigen die Worte von Ralf Stegner eindeutig, welchen Weg die SPD als führende Regierungspartei eingeschlagen hat. Sie hat sich völlig von den Interessen der friedliebenden Menschen in Deutschland entfernt.
Gleichzeitig verdeutlichen sie mir, dass auch die gegenwärtige deutsche Regierung nicht frei und souverän in ihrem Handeln sein darf. Stets vertritt sie die Interessen des transatlantischen Flügels in Europa.
Sie hat sich weit von den Gedanken eines Egon Bahr entfernt, der schon vor über 40 Jahren sagte, dass sich in der Politik nichts zufällig ereignet.

Wer einmal den Ausführungen von George Friedman, dem Gründer des politischen Beratungsinstituts „Stratfor“, am „Chicago Council on Global Affairs“ am 4. Februar 2015 gefolgt ist, erkennt auch die Gründe, ja die perfide Art und Weise der Globalpolitik der USA (zu finden bei YouTube).
Das unterstreichen auch noch einmal die Worte der neuen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris, die meinte: „Wir sind nicht aus Barmherzigkeit in der Ukraine!“

Mit diesem Krieg schaden sich die Länder Europas, egal auf welcher Seite sie stehen, gegenseitig für die nächsten Generationen. Sie haben aus den letzten über 200 Jahren Geschichte nichts gelernt, in denen viele wertvolle Ressourcen im wahrsten Sinne des Wortes verpulvert wurden.

Was der große Plan ist, das kam mit dem sogenannten „Siegesplan“ des ukrainischen Präsidenten Selensky schließlich zutage.
Im Auftrag der USA sollen die Europäer mit ihren NATO-Soldaten vom Nordkap bis zum Balkan im Krieg mit Russland um die Bodenschätze, Gold, Silizium, Erdgas usw. der Ukraine kämpfen und sich verschleißen, während sich die USA ungestört dem China-Taiwan-Problem zuwenden können.
Übrigens, wie war das mit 20 Jahren Afghanistan?

Am 17. Oktober hielt die bekannte Russlandkorrespondentin und vielgescholtene „Putinversteherin“ Gabriele Krone-Schmalz zur Situation in der Ukraine in Nordhausen eine Lesung.
In der ihr eigenen Genauigkeit der beiderseitigen Betrachtung des Konflikts sprach sie auch die Möglichkeiten einer baldigen Beilegung desselben an. Ein Vortrag von ihr ist stets zu empfehlen.

Man dachte schon, der Oktober geht ruhig zu Ende, doch die Tage hatten es in sich.
Zwar wurde der Besuch des US-Präsidenten aufgrund eines Naturereignisses in den USA zeitlich in die Nähe von Halloween verschoben, doch dieser Gedanke lässt mich trotzdem gruseln.

Jedem sind noch die Bilder und Worte Joe Bidens vor Augen und im Ohr, als er am 7. Februar 2022 über die Beendigung des Erdgastransfers per „Nord Stream 2“ sprach.
Unser Kanzler stand ja unmittelbar daneben, als Biden verkündete, dass er dem ein Ende setzen will, wenn Russland in den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine eingreift und über die Grenze marschiert.
Es gab damals keinerlei sichtbare Reaktion von Olaf Scholz im Moment der Verkündung dieses Vorhabens. Demzufolge war die Sprengung eine beiderseitig abgesprochene Sache.
Die nachfolgenden Rechtfertigungsversuche der Regierung verstärkten nur noch den Eindruck der Unfähigkeit dieser Ampelregierung und dass unsere Bundesrepublik Deutschland kein selbstbestimmendes, souveränes Land ist.

Seit diesen Worten sind über zweieinhalb Jahre vergangen, und das Ziel der US-Strategen wird immer deutlicher sichtbar.
Mit der Wirtschaft geht es in Deutschland immer steiler bergab. Viele Konzerne verlegen ihre Produktionen ins Ausland, auch in die USA, die uns jetzt das ach so „grüne“ Frackinggas oder sogar russisches LNG für ein Mehrfaches verkaufen. Ja, unter Freunden hilft man sich.

Als dann Joe Biden wenige Tage später zu seinem Besuch in Berlin anreiste, nahm das nächste Spektakel, über das sicher die ganze restliche Welt lachte, seinen Lauf.
Ich weiß gar nicht mehr, wie oft Olaf Scholz den US-Präsidenten in der Presse als Freund bezeichnete.
Der Bundespräsident und der Bundeskanzler überreichten in einem feierlichen Festakt dem „Zündebereiter“ der beiden „Nord Stream“-Pipelines den höchsten Orden der Bundesrepublik, das Großkreuz zum Bundesverdienstorden.

Vor genau einer Woche sprach im ZDF die Moderatorin Frau Illner mit dem Bundeskanzler zur politischen Lage.
Und auch hier kam kein Wort über die Sprengung dieser Infrastruktur über seine Lippen.
Auf die Frage von Frau Illner kam sofort das Wort mit dem „P“: „Putin hat das Gas abgestellt.“

Eine für Deutschland und Europa wichtige Infrastruktur im Wert von über 10 Milliarden Euro wurde vorsätzlich gesprengt, und aus Gründen der Staatsräson darf nicht öffentlich darüber gesprochen werden?
Wo leben wir? Wer sind wir, dass man so etwas machen darf? Warum werden wir so belogen?
Verbunden mit der von den USA geplanten Stationierung weiterer weitreichender Raketenwaffen ab 2026 in Deutschland, rücken deutsche Städte und Landschaften nur noch mehr ins Fadenkreuz russischer Waffen.
Auch die Eröffnung eines NATO-Stützpunktes auf dem Boden der DDR wird rechtsseitig in den Medien so dargestellt, dass er nicht gegen die Vereinbarungen des „2+4-Vertrages“ verstößt.
Nun, ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Wie schrieb einst Heinrich Heine: „Wenn ich denke an Deutschland in der Nacht…“

Wer dachte, dass mit diesen ereignisreichen Tagen das Ende der Blamierungsfahnenstange erreicht ist, sah sich getäuscht.

Was unsere Spitzendiplomaten an Ansehen in der Welt wert sind, zeigte sich gleichfalls sehr deutlich.
In Indien steckte unser Wirtschaftsminister Robert Habeck harsche Kritik seines indischen Kollegen für sein anmaßendes, überhebliches Auftreten bei Wirtschaftsgesprächen ein.
Ja, und in China wurde die Chefdiplomatin Annalena Baerbock nicht einmal vom Hausmeister der „Verbotenen Stadt“ in Peking mit rotem Teppich am Flughafen empfangen und abgeholt.
Spätestens in diesen Momenten müsste doch mal bei unseren Spitzenkräften der Groschen fallen.
Aber das geht ja bekanntlich nicht, denn wir haben ja inzwischen den Cent.

Das Positivste zum Monatsende war eine parodistische Rehabilitation von Erich Honecker.
Anlässlich des 75. Jahrestages der Gründung der DDR darf er nicht mehr als „Oberindianer“ in Udo Lindenbergs Lied vom Sonderzug nach Pankow bezeichnet werden. Das wäre rassistisch.

Seit einer knappen halben Stunde hat es nicht mehr am Haus geklingelt. Auf der Straße ist Ruhe eingekehrt, und auch die Hunde bellen nicht mehr.
Süßes und Saures wurde an viele Kinder auf ihrem Klingelzug verteilt.
Der letzte Tag des Oktobers 2024 endet in Ruhe.

Verfasser: Hans-Uwe Prudlik  |  01.11.2024

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