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Nazi-Versteher und Nazi-Symbol-Leugner


Wer wissen will, wie Propaganda funktioniert, kann sich entweder entsprechende Lektüre zulegen oder er schaut sich an, was der eine oder andere Zeitgenosse in Sozialen Netzwerken postet.



Ich hatte in der Facebook-Gruppe "Demokraten Zeitz" den Link zur Seite von RTde mit dem Titel Ex-Pentagon-Beamter: Bewaffnung ukrainischer Neonazis durch USA ein Zeichen der Verzweiflung unkommentiert gepostet. In dem Artikel geht es darum, dass die USA das ukrainische Asow-Regiment nun direkt mit amerikanischen Waffen ausstatten will. Vorher sei dies indirekt aber schon erfolgt.

Eine Selma Anderson reagierte mit: "Putinpropaganda pur in Putins staatlichem Propagandasender. Wie hirnlos muss man eigentlich sein, so etwas weiter zu verbreiten?" Auf den Inhalt des Artikels ging sie nicht ein. Ich fragte: "Du sagst, das Foto ist nicht echt und die Information, dass die USA die Asow-Gruppe nicht mehr als Nazis einstuft und nun auch an diese Gruppe Waffen liefert, ist falsch?" Christian Pagel kam hinzu und schrieb: "er ist absolut hohl und absolut verbissen in russische Propaganda, dass wissen wir doch. Auch Lügen gehört zu seinem Standardrepertoire.". Ich fragte erneut: "Also ist das Foto eine Fälschung und es gibt keine Nazis in der Ukraine?" Selma Anderson antwortete: "Doch, gab es zumindest: Putins Wagner Leute sind lupenreine Nazis."

Es sei angemerkt, dass Christian und Selma sich zu jenen zählen, die für Vielfalt und Demokratie stehen. Zumindest Christian behauptet, in Kontakt mit Lokalpolitikern zu stehen.
Der geneigte Leser erkennt sicherlich an ihren Zeilen, dass sie sich der typischen Propagandamittel Beleidigung und Verleumdung bedienen, wenn es argumentativ schlecht aussieht. Auf den eigentlichen Sachverhalt gehen sie nicht ein.

Christian Pagel schrieb an einer anderen Stelle unter den von mir geposteten Link: "Wieder diese Lügen und triefende Propaganda aus russischen Trollfabriken. Dazu ein geschasster US Amerikaner, der für Geld regelmäßig bei den russischen Medien auftritt und deren Lied singt..." und ergänzte den Link https://militarist-monitor.org/profile/f-michael-maloof/. Es ist auch hier erkennbar, dass es ihm nicht um die Information, sondern die Diskreditierung des besagten Ex-Pentagon-Beamten Michael Maloof geht. Ich fragte nach: "Du sagst, das Foto ist nicht echt und die Information, dass die USA die Asow-Gruppe nicht mehr als Nazis einstuft und nun auch an diese Gruppe Waffen liefert, ist falsch?". Er erwiderte: "du musst nicht schon wieder Lügen, in dem du dir das rauspickst, was stimmen könnte. Das der Typ ein bezahlter Kreml-Troll ist und selbstverständlich nur das sagt, was die hören wollen, weiß jeder."

Christian scheint da Quellen zu haben und in Kreisen unterwegs zu sein, die sich ständig mit diesem "Typ" befassen. Dies scheint ein ziemlich großer Kreis zu sein, in dem Maloof bekannt ist.

Ich fragte noch einmal: "Also ist das Foto eine Fälschung und es gibt keine Nazis in der Ukraine?" Pagel schrieb: "das Foto ist keine Fälschung und in jedem Land gibt es Nazis. Trotzdem ist das übelste Kreml Propaganda. Wenn du einfach nur hattest informieren wollen, hättest du diesen Artikel gepostet. Hier wird auch erklärt, wie die Brigade heute aufgestellt ist.", ergänzt mit dem Link zu Umtrittene ukrainische Militäreinheit: USA heben Waffenembargo gegen Asow-Brigade auf. Dort erhält man ebenfalls wie bei RTde die Information, dass sich die USA dazu entschlossen hatten, der ukrainischen Asow-Brigade direkt Waffen zu liefern, weil das US-Außenministerium keine Beweise für Menschenrechtsverletzungen durch die Asow-Brigade feststellen konnte. Die Information von RTde ist demnach nicht falsch. Auf tagesspiegel.de heißt es weiter: "Zur Anfangszeit des kurz nach Beginn des Ostukraine-Konflikts 2014 gegründeten Freiwilligenbataillons hatten seine Kämpfer mit Neonazi-Symbolen wie der Wolfsangel für Aufsehen gesorgt. Zu den Gründern des Bataillons gehörte der bekannte Rechtsextremist Andrij Bilezkyj. Im Jahr 2016 hatten die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights Watch Asow-Kämpfern Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, darunter Folter."

Ich fragte bei Christian nach: "Nazis gehen für dich also in Ordnung, insofern ihnen keine Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden können?" Christian antwortete: "nein, Nazis bzw. Menschen mit rechtsextremer Gesinnung gehen für mich grundsätzlich nicht in Ordnung. Es sind, wenn du dich informieren würdest, kaum noch Rechtsextreme in der Brigade. Diese Menschen sind hier aber Soldaten, die gegen deinen Freund Putin und seine Armee, für ihr Vaterland kämpfen. Es ist deine Propaganda, die gleichzeitig rechtsextreme Nationalisten in ihren Reihen hat, wie die Wagner Leute und gleichzeitig gegen eine angeblich rechte Regierung in Kiew kämpfen.
Welche Verrenkungen bei deinen 2 Synapsen sind notwendig, um das eine zu kritisieren und das andere zu dulden?
Wann schreibst du mal einen Artikel über die Rechtsextremen in der AfD, über die Rechtsextremen im Burgenlandkreis, verurteilte Nazis in der Elsteraue?"


Das Foto im Artikel von RTde zeigt die Asow-Flaggen mit der Wolfsangel. Ich fragte daher nach: "Du sagst also, wer Nazi-Symbole trägt, ist deswegen trotzdem kein Nazi?" Christian erwiderte: "wenn dies die Uniform dieser Brigade ist, bedeutet das nicht, dass man ein Nazi ist. Wie viele tragen die Symbole eigentlich?
Warum das Asow-Regiment US-Waffen bekommt
Warum gehst du nicht auf die anderen Punkte ein, wieder feige?"


In dem von Christian verlinkten Artikel des ZDF wird die Geschichte des Asow-Regiments erklärt, oder wohl eher verklärt. Dort heißt es: "Zu Asow gehörten rechtsextreme Straßenkämpfer, Fußball-Hooligans der Mannschaft Kharkiv Metallist, aber auch Liberale, unpolitische Menschen, einige Hippies und einige Anarchisten." Ich versuche mir vorzustellen, wie sich Hippies in diesem Regiment gemacht haben könnten – mit Joint, Flower-Power, bekifft, gechillt am Maschinengewehr?

Weiter heißt es im ZDF-Artikel: "In dieser frühen Phase gab es eine Reihe von Fällen, in denen Asow-Kämpfer gefangene Separatisten sowie Zivilisten, die der Kollaboration beschuldigt wurden, auf eindeutig unrechtmäßige Weise behandelten, einschließlich Schlägen und Folter." Hier wäre meine Frage, ob Folter eventuell Menschenrechtsverletzungen darstellen könnten. Wenn ja, gab es diese Menschenrechtsverletzungen also doch.

Im ZDF-Artikel findet sich folgender Absatz: "Die heutige Asow-Brigade hat nicht mehr viel mit ihrer rechtsextremen Vorgängerin gemeinsam, außer ihrer Vergangenheit, einigen Kommandeuren und einigen Symbolen. Insbesondere die Zusammensetzung der Einheit, hat sich geändert.
Außerdem wurde die Einheit aufgrund von Kampfverlusten mehrmals neu aufgestellt. Heute ist Asow eine der erfahrensten und effizientesten Kampfeinheiten der Ukraine."


Es befinden sich demnach weiterhin Kommandeure aus den Jahren zuvor in dieser Einheit und man benutzt weiterhin mindestens die Wolfsangel als Symbol dieser Einheit. Warum behält man diese Symbole bei und ändert nicht den Namen des Regiments? Die Antwort auf diese Frage dürfte wahrscheinlich sein: Weil man in der Ukraine stolz auf diese Einheit und deren Vergangenheit ist. Anderenfalls könnte man sich jeglicher Symbolik und auch des Namens entledigen.
Da diese Kampfeinheiten als effizient bezeichnet werden, kann man davon ausgehen, dass ein großer Teil der Kämpfer nicht erst seit ein paar Tagen dabei ist. Kampferfahrung und Effizienz lernt man sicherlich nicht in wenigen Wochen oder Monaten.
Traurig wird es am Ende des ZDF-Artikels. Dort heißt es, dass Asow ein einfaches Ziel russischer Propaganda bleibt.

Ich antwortete Christian auf seinen Post mit einem Zitat von Wikipedia: "Die Wolfsangel ist somit wegen ihrer Geschichte ein Kennzeichen im Sinne der Strafnorm § 86a StGB (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) und deshalb in Verbindung mit einer verbotenen Organisation strafbar." Christian schrieb zurück: "wo ist das dieses Symbol verboten? Hast du richtig gelesen? Warum gehst du weiterhin nicht auf meine Fragen ein? Feige?" mit einem Verweis auf den ZDF-Artikel in dem es heißt: "Das Kennzeichen des Bataillons ähnelt einem Nazi-Symbol aus dem Zweiten Weltkrieg, dem Wolfsangel. Die Gruppe war vom ersten Tag an sehr heterogen, auch wenn die vorherrschende Denkweise weiterhin nationalistisch war." Das ZDF meint also, dass das Symbol des Asow-Regiments der Wolfsangel nur ähneln würde. Christian ist, so lässt sich sein Statement deuten, offensichtlich der selben Ansicht. Ich bat ihn, im Wikipedia-Artikel mal etwas herunter zu scrollen. Dort werden diese Symbole gezeigt:



Es darf sich jeder sein eigens Bild machen, ob es im Prinzip das selbe Symbol ist oder nur ähnelt. Ginge es um Markenrechtsverletzungen, würde jedes Gericht sicherlich meinen, dass es sich um ziemlich identische Symbole handelt. Das ZDF drückt da eben ein paar Augen zu und Christian auch.

Christian wiederholte sich: "noch mal, wo ist dieses Symbol verboten? Beantworte bitte einfach diese Frage. Hast du nun richtig gelesen oder nicht? Du bist also zu feige, um auf meine anderen Fragen einzugehen? Ist das dieses undifferenzierte, was du weiter bestätigen möchtest? Hast du dich mit dem Regiment und seinem Emblem beschäftigt oder bist du nur ein primitiver Kreml-Troll, der nicht mal ordentlich recherchieren kann? https://ukraineverstehen.de/likhachev-ccl-was-man-ueber-asow-wissen-muss/ Jede Post ohne auf meinen Text einzugehen ist eine weitere Bankrotterklärung…"

Auf der von Christian verlinkten Seite findet sich die Frage "2. Sind alle Mitglieder des Regiments Neonazis?" mit der beginnenden Antwort "Nein, natürlich nicht." Weiter heißt es dort, dass rechtsextreme Kämpfer 2017 bewusst "ausgemerzt" wurden seien. Wer sich noch an die unverpixelten Bilder erinnern kann, als sich 2022 die Kämpfer im Asow-Stahlwerk ergeben hatten, weiß, dass viele von den Kämpfern Tattoos mit Nazi-Symbolen trugen. Die Behauptung, 2017 wären diese ausgemerzt worden, dürfte demnach eine Desinformation dieser WebSite sein, die vom auswärtigen Amt gefördert wird. Für Christian ist das aber kein Problem, da er erneut fragte, wo denn die Wolfsangel verboten sei.

Christian möchte, dass ich unbedingt über "die Rechtsextremen in der AfD, über die Rechtsextremen im Burgenlandkreis, verurteilte Nazis in der Elsteraue?" etwas schreiben soll. Dazu liegen mir keine Informationen vor. Er ist gern eingeladen, dies selbst zu tun, wenn er belegbare Informationen hat.

Ersichtlich ist aus diesen Posts, dass die Freunde der Vielfalt und einer bunten Demokratie, die gegen rechts auf die Straße gehen und jeden als rechts, rechtsextrem und Nazis bezeichnen, der regierungskritisch ist, keine Berührungsängste mit Nazis haben, wenn diese Nazis für die gute Sache, gegen das Böse kämpfen. Sind sie also Nazi-Verstehen? Auch Nazi-Symbole sind kein Problem, wenn diese Symbole nicht 100% exakt gleich sind und von den Guten getragen werden. Sind sie also auch Nazi-Symbol-Leugner?

Es läuft nach der üblichen Methode: Das eine ist das eine und das andere ist das andere. Es gibt da die guten Nazis, die gegen die bösen Russen kämpfen, Nazi-Symbole tragen dürfen, sicherlich nicht wenige Menschenrechtsverletzungen auf dem Kerbholz haben und nun direkt mit US-Waffen beliefert werden, damit das Sterben weiter geht. Und dann gibt es die bösen Nazis, die auch im Burgenlandkreis auf vielen Demos für Frieden, Freiheit, Demokratie und eine diplomatische Lösung des Ukrainekriegs auf die Straße gehen.

Nicht zu vergessen diese angetrunkenen jungen Erwachsenen auf Sylt. Um Gottes Willen. Rechtsextreme. Schlimm. Und diese AfD. Furchtbar, was die fordern. Das geht ja mal gar nicht. Wobei, Waffen fordern die nicht. Die wollen Frieden mit Russland. Frieden zu fordern ist heutzutage eben rechtsextrem und Nazi.

Heute kam die Meldung auf RTde, dass Russland zum Waffenstillstand und Friedensverhandlungen in der Ukraine bereit ist. Zitat: "Unsere Seite wird einen Waffenstillstand anordnen und Verhandlungen aufnehmen, sobald Kiew erklärt, dass es zu dieser Entscheidung bereit ist und mit dem tatsächlichen Abzug der Truppen aus diesen Regionen beginnt, und uns auch offiziell mitteilt, dass es nicht mehr plant, der NATO beizutreten." Auf Spiegel.de heißt es dazu: Mit dem Vorstoß versucht der Kreml offenbar, den Friedensgipfel in der Schweiz, an dem Russland selbst nicht teilnimmt, zu torpedieren. Dass Russland zu dieser Friedenskonferenz gar nicht eingeladen wurde, wird nicht erwähnt. Spannend finde ich die Auffassung, dass Putin die Suche nach einem Weg zum Frieden mit einem Friedensangebot torpedieren wollen würde.

Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich wieder fragen: Was darf Satire?

Ich nutze auch RTde als Informationsquelle, um zu wissen, wie dort gedacht wird und weil dort nicht selten Informationen gezeigt werden, die in deutschen Medien gern weggelassen werden.

Verfasser: Michael Thurm  |  vor dem 01.07.2024

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