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Den Frieden in unsere Hände nehmen - Demo mit Reiner Braun (Aktivist) in Weissenfels


Am 6. November 2024 versammelte sich eine kleine Gruppe Friedensaktivisten zur Demonstration „Den Frieden in unsere Hände nehmen“ auf dem Marktplatz in Weißenfels.


Als Redner standen Rainer Pfannenschmidt, der Aktivist Reiner Braun, Hardy und spontan eine Ukrainerin am Mikrofon.

Thematisiert wurde die Wiederwahl Donald Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Es fanden sich gerade einmal rund 20 Teilnehmer vor Ort ein. Politiker aus der Region blieben fern. Auch wenn die Gruppe überschaubar war, zog die Friedensdemonstration durch die leidenschaftlichen Redebeiträge, unter anderem von Gastredner Reiner Braun, das Interesse und die Betroffenheit der Anwesenden auf sich.

In den Ansprachen drehte sich viel um die Sorge um die fortschreitende Eskalation der globalen Konflikte. Es wurde daran erinnert, wie gefährlich der zunehmende Militarismus in Europa sei, insbesondere wenn dadurch in den kommenden Jahren neue Raketen auf deutschem Boden stationiert würden. „Den Frieden in die eigenen Hände nehmen“ bedeutete hier auch den Appell an die Friedensbewegung und Bürger, sich aktiv gegen Aufrüstung und Kriegshetze zu stellen und für diplomatische Lösungen zu engagieren.

Brauns Rede griff die Auswirkungen auf, die ein Wiedererstarken des militärisch-industriellen Komplexes unter Trumps Präsidentschaft auf die geopolitische Lage haben könnte. Er erinnerte an Trumps klaren Bekenntnis zur Fortsetzung der Konfrontation, insbesondere gegenüber Iran und China, und dass dies für Europa und Deutschland bedeute, „selbst aktiv für Frieden einzutreten.“ In diesem Zusammenhang forderten die Redner eindringlich, dass neue Mittelstreckenraketen, die für 2026 in Deutschland geplant sind, gestoppt werden müssten. Die Teilnehmer sahen in der Mobilisierung gegen diese Waffen eine zentrale Aufgabe der Friedensbewegung.

Die Redebeiträge thematisierten nicht nur die globale Ebene, sondern auch die hiesige Politik. Es wurde die Rolle der NATO und Deutschlands in aktuellen Konflikten kritisch hinterfragt. Gerade in Europa brauche es eine „Politik der gemeinsamen Sicherheit,“ die nicht nur eigene Interessen, sondern auch die Sicherheitsbedenken anderer Länder wie Russland ernst nimmt, hieß es. Anstatt Milliarden in die Rüstungsindustrie zu stecken, sollte die Regierung das Geld sinnvoll in Bildung, soziale Projekte und Infrastruktur investieren.

Ein eindringliches Thema in den Reden war auch der Ukraine-Krieg, der nach über drei Jahren des Blutvergießens keine Lösung in Sicht hat. Besonders alarmierend seien die jüngsten Pläne der ukrainischen Regierung, nun auch Frauen einzuziehen, um die immer weiter sinkenden Rekrutenzahlen zu kompensieren. Während Millionen Menschen aus der Ukraine fliehen, um nicht an die Front geschickt zu werden, betonten die Redner, dass ein bedingungsloser Waffenstillstand dringend erforderlich sei, um weiteres Leid zu verhindern.

Die geringe Beteiligung an der Demonstration spiegelte jedoch auch die Herausforderungen wider, vor denen die Friedensbewegung heute steht. Der Appell „Den Frieden in unsere Hände nehmen“ wurde vor allem mit der Hoffnung verbunden, dass sich mehr Menschen für den Frieden engagieren und sich der wachsenden Militarisierung entgegenstellen – eine Notwendigkeit, die die Redner angesichts der aktuellen weltpolitischen Entwicklungen als dringlicher denn je betonten.

In Weißenfels bleibt die Botschaft dieser kleinen Versammlung ein mutiger, wenn auch leiser Ruf nach Frieden in einer zunehmend polarisierten und bewaffneten Welt.

Verfasser: Michael Thurm  |  06.11.2024

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