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Kein Katzentisch mehr im Ratssaal des Weißenfelser Stadtrates


Der Weißenfelser Stadtrat ist schon etwas Besonderes in dieser deutschen "Demokratie". Bzw. jene Stadtratsmitglieder, die sich dem Stadtratsvorsitzenden, König Ekkart dem Günther, verbunden sehen.



Wie schon öfter hier berichtet, hat König Ekkart der Günther so seine Probleme mit echter Demokratie, Transparenz und Pressefreiheit. Er mag es nicht, wenn man ihn zu sehr beäugt und seiner Stimme lauscht. Aufzeichnungen seines Antlitzes und seines Timbres will er nicht wirklich in der Öffentlichkeit verbreitet wissen. Böse Zungen würden nun sicherlich meinen, dass ihn genau das als Vorsitzenden eines Stadtrates, der Stadtratssitzungen leitet, disqualifiziert. Aber vielleicht läuft das ja unter Inklusion oder so.

Wie dem geneigten Leser der Bürgerstimme bekannt sein dürfte, hatte ich, der unabhängige Videojournalist, so meine – auch kostspieligen – Erfahrungen mit König Ekkart dem Günther machen müssen. In der letzten Stadtratssitzung kam es wieder zu Diskussionen, weil ich mir erlaubte, die Kameras unten im Ratssaal zu positionieren – dort, wo am Katzentisch die schreibende Zunft der Mitteldeutschen Zeitung ihren angestammten Platz hat. Ekkart der Günther hatte festgelegt, dass die videoaufzeichnende Moderne auf der Empore Platz zu nehmen habe. Der Platz unten im Saal sei nur jenen vorbehalten, die mit Stift und Papier das Geschehen festhalten. Warum, wurde bis heute nie verwaltungsrechtlich begründet – trotz wiederholter Aufforderung und Verweis auf dieses schöne Verwaltungsverfahrensgesetz. Doch solche formalen rechtlichen Grundsätze spart sich König Ekkart der Günther. Er möchte einfach willkürlich entscheiden. Gesetzliche Grundlagen sind ihm und seinen Adjutantinnen wohl ein Graus.

Am 19. Juni 2025 war wieder Stadtratssitzung. Ich hatte mich dieses Mal nicht zu den illustren Stadträten gesellen wollen. Und dies wäre mir auch gar nicht gelungen. Denn König Ekkart der Günther und die ihm zugeneigten tapferen Antidemokraten hatten sich etwas Neues ausgedacht. Der Katzentisch der schreibenden Zunft wurde aus dem Stadtratssaal entfernt. Im Sinne der Gleichbehandlung müssen nun auch jene Pressevertreter mit gespitztem Kugelschreiber auf der Empore neben dem Pöb... ähm, einfachen Volk Platz nehmen. Dort, wo bisher der Katzentisch stand, steht nun eine Pflanze. Die scheint dem demokratieverdrossenen Stadtratsvorsitzenden wichtiger zu sein als jemand, der dem Volk von den Verheißungen im Saal berichtet.

Die Sicht für Kameras wird deswegen nicht besser. Mein Ziel war, halbwegs vernünftige Perspektiven für die Kameralinsen bekommen zu können – was von der Empore so nicht wirklich funktioniert. Dies hat Ekkart der Günther nun offensichtlich grundsätzlich unterbunden. Die Sicht auf die Dinge ist für die schreibende Zunft zwar nun erhobener, dafür aber auch mit größerem Abstand.

Wie diese Neuerung von MZ-Journalisten aufgenommen wurde, kann ich nicht sagen. Spannend war, dass die schreibenden Journalisten mich in meinem Begehren im Sinne der Pressefreiheit nicht unterstützen wollten. Ich würde sagen, das Gegenteil war der Fall.

Vor der Tür zum Ratssaal steht nun auch ein Schild, dass durch diese Pforte ausschließlich geladene Gäste eintreten dürfen. Ich überlege, ob das "geladen" auch im übertragenen Sinne Geltung hat. Manch einer dürfte aufgrund der einen oder anderen Angelegenheit ziemlich geladen sein. Das Volk will man sich wohl vom Leib halten.



Auch ein Einzelner kann etwas bewegen

Einen Pluspunkt gibt es allerdings: Das Audiosystem soll laut Hörensagen verbessert worden sein. Die Verständlichkeit dessen, was im Saal gesprochen wurde, war gerade auf der Empore schlecht bis gar nicht gegeben. Das soll nun wohl besser sein. So kann der Pöb... ähm... Bürger nun entspannter den Worten auch des von einigen geliebten Stadtratsvorsitzenden, König Ekkart dem Günther, lauschen.

Und vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht, wenn sich der Abstand der Presse zu gewissen politischen Akteuren vergrößert. Zu viel Nähe kann zu zu positiven Berichten führen. Die Presse soll ja eigentlich als 4. Gewalt der Politik ganz genau auf die Finger schauen, oder?

Wenn der eine oder andere Bürger (in einer Demokratie der Souverän) meint, dass man als Einzelner nichts bewegen könne, so zeigt dieses Beispiel, dass das doch geht. Man muss nur dranbleiben. Das ist auch ganz einfach. Man kann nämlich im Stadtrat Fragen zu Themen der Stadt stellen, die dann von der Verwaltung beantwortet werden müssen. Das kann man immer wieder tun. In Naumburg war am 18. Juni 2025 – im Gegensatz zu Weißenfels – auffällig, dass es einige Bürger gab, die im dortigen Gemeinderat Fragen stellten.

PS an die Mitarbeiter der MZ:
Dass ihr nun auf der Empore Platz zu nehmen habt, ist nicht durch mich verursacht. Es ist eine Entscheidung von Ekkart dem Günther. Solltet ihr einen Groll verspüren, dann richtet diesen an König Ekkart den Günther.

Author: Michael Thurm  |  19.06.2025

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