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Wie der Einzelhandel mit der Corona-Pandemie seine eigene Krise selbst geschaffen hat


Während der Corona-Pandemie wurde der Einzelhandel schwer getroffen – das steht außer Frage. Lockdowns, Zugangsbeschränkungen, Maskenpflichten, 2G-Regelungen, Online-Handel: All das führte dazu, dass Läden leer blieben, Umsätze wegbrachen und gerade kleinere Geschäfte ums Überleben kämpfen mussten. Doch bei allem berechtigten Frust über die politischen Maßnahmen muss auch klar gesagt werden: Der Einzelhandel war nicht nur Opfer dieser Entwicklung – er war auch Mitverursacher.



Ich selbst habe das hautnah erlebt. Ich wurde während der Pandemie mehrmals aus Supermärkten verwiesen, weil ich keine Maske trug. In den Gesprächen mit dem Personal stellte sich immer wieder das Gleiche heraus: Es ging ihnen nicht darum, sich selbst vor dem Virus zu schützen – sie hatten schlicht Angst vor dem Ordnungsamt, vor Kontrollen und vor Bußgeldern. Der Gehorsam gegenüber staatlichen Vorgaben war so weit verinnerlicht, dass jedes eigenständige Denken – geschweige denn Widerspruch – kaum noch möglich war.

Vorauseilender Gehorsam statt gesunder Menschenverstand

Am deutlichsten zeigte sich dieses Phänomen, als der Einzelhandel im März 2021 sogar selbst Maßnahmen forderte: Sondereinkaufszeiten für Senioren, Maskenpflicht in Innenstädten – während viele Bürgerinnen und Bürger sich längst eine Rückkehr zur Normalität wünschten, übertraf der Einzelhandel die Politik noch an Strenge.

Die Initiative, über die unter anderem t-online am 2. März 2021 berichtete, war ein Paradebeispiel für vorauseilenden Gehorsam. Statt sich für Lockerungen und differenzierte Maßnahmen einzusetzen, versuchte man, besonders regeltreu und vorbildlich zu erscheinen. Doch gedankt wurde es nicht: Die sogenannte „Bundesnotbremse“ brachte neue Zwangsschließungen, und die 2G-Regel ruinierte vielen Läden auch noch das wichtige Weihnachtsgeschäft im Jahr 2021.

Ein leicht durchschaubares Spiel der Großen?

Rückblickend drängt sich der Verdacht auf, dass dieser Eifer durchaus im Interesse der großen Handelsketten gewesen sein könnte. Denn während Supermärkte durchgängig geöffnet blieben und ihre Umsätze sogar steigern konnten, trafen die Maßnahmen vor allem kleine, unabhängige Einzelhändler. Für große Konzerne waren strengere Regelungen eher ein Mittel zur Marktbereinigung – kleinere Wettbewerber wurden durch die Dauerkrise wirtschaftlich ausgedünnt oder zur Aufgabe gezwungen. Wer große Rücklagen und Online-Infrastruktur hatte, konnte überleben. Wer darauf nicht vorbereitet war, hatte kaum eine Chance.

Auch der Online-Handel boomte, denn dort gab es keine Zugangsbeschränkungen. Online einkaufen kann man 24 Stunden am Tag.

Die verpasste Gelegenheit zum Widerstand

Dabei hätte der Einzelhandel durchaus die Möglichkeit gehabt, gegenzusteuern. Mit seinen mächtigen Verbänden hätte er eine starke Stimme gegenüber der Politik haben können. Doch diese Chance wurde nicht genutzt. Statt sachliche Argumente ins Feld zu führen – etwa, dass laut dem Epidemiologischen Bulletin Nr. 38/2020 des Robert Koch-Instituts der Einzelhandel kaum eine Rolle als Infektionsherd spielte – duckte man sich weg oder unterstützte die Maßnahmen sogar aktiv.

In dem besagten Bulletin (Seiten 6, 8 und 9) wird der Einzelhandel nicht einmal als eigenständige Kategorie bei den Corona-Ausbruchsherden geführt – das hätte ein starkes Argument für differenzierte Maßnahmen sein können. Doch anstatt solche Erkenntnisse zu nutzen, ließ man sich von Angst und Opportunismus leiten.

Versagen auf regionaler Ebene: Politik ohne Weitblick

Besonders enttäuschend war dabei die Rolle der Regionalpolitik. Offensichtlich wollte oder konnte sie die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Maßnahmen nicht in ihrer ganzen Tragweite erfassen. Statt ihrer Verantwortung gerecht zu werden und über den Tellerrand kurzfristiger Infektionszahlen hinauszublicken, hat sie sehenden Auges einem nicht unerheblichen Teil der lokalen Wirtschaft den Weg in die Insolvenz geebnet. Der stationäre Einzelhandel ist in vielen Städten ein zentraler Wirtschaftsfaktor, ein bedeutender Arbeitgeber und nicht zuletzt eine wichtige Steuereinnahmequelle. Dennoch wurde er weitgehend schutzlos den Folgen der Pandemieverordnungen überlassen.

Die regionale Politik hätte es besser wissen müssen: Leere Innenstädte, verödete Fußgängerzonen und geschlossene Ladengeschäfte schaden nicht nur der Wirtschaft, sondern auch dem sozialen und kulturellen Leben einer Stadt. Doch anstatt sich schützend vor ihre eigene Wirtschaft zu stellen, übernahm sie die Vorgaben von oben oft ohne Widerstand und versäumte es, pragmatische, lokal angepasste Lösungen zu entwickeln. Dieses Versagen wird viele Kommunen noch Jahre später in Form schwächelnder Innenstädte und wachsender wirtschaftlicher Abhängigkeit zu spüren bekommen.

Eine Branche auf dem Holzweg

Der Einzelhandel hat sich in der Pandemie nicht als Kämpfer für Kunden, Vielfalt und wirtschaftliche Vernunft präsentiert, sondern als Erfüllungsgehilfe, als Hilfsheriffs einer Politik, die ihn am Ende selbst mit Füßen trat. Die Loyalität oder Angst gegenüber staatlichen Vorgaben war größer als die Solidarität mit der eigenen Kundschaft – und das hat langfristige Schäden hinterlassen.

Viele kleine Händler gibt es heute nicht mehr. Kunden, die einst treu waren, haben sich abgewendet. Vertrauen wurde verspielt. Und das alles, weil man statt auf Widerstand und Vernunft auf Anpassung und Kadavergehorsam gesetzt hat.

Der Einzelhandel hätte anders handeln müssen – und können. Stattdessen hat er sich selbst mit an den Rand gedrängt. Und das wird man nicht so leicht vergessen.

Die vergessene Macht der Kunden

Nicht nur der Einzelhandel hätte mehr Rückgrat zeigen können – auch wir als Kunden hätten unsere Macht stärker wahrnehmen können. Ich selbst habe mich der Maskenpflicht widersetzt und die Konsequenzen zu spüren bekommen. Doch was wäre passiert, wenn nicht nur Einzelne, sondern Hunderttausende oder Millionen Menschen den Mut gehabt hätten, sich ähnlich zu verhalten? Hätte die Politik wirklich jedem Einzelnen ein Bußgeld auferlegen können? Hätten die Ordnungsämter das personell überhaupt stemmen können? Und vor allem: Hätte der Staat deswegen wirklich jahrzehntelange Gerichtsverfahren gegen seine eigene Bevölkerung führen wollen?

Die Wahrheit ist: Eine konsequente, massenhafte Verweigerung der Maßnahmen – zivil, friedlich und bestimmt – hätte das System der Kontrolle ins Wanken bringen können. Stattdessen haben viele geschwiegen, mitgemacht oder aus Angst resigniert. Dabei wäre es gerade in solchen Momenten wichtig gewesen, als Bürger Haltung zu zeigen. Denn Demokratie lebt nicht nur von Wahlen, sondern auch vom Widerstand gegen übergriffige Politik – besonders dann, wenn sie sich gegen den gesunden Menschenverstand und die wirtschaftliche Vernunft richtet.



Verfasser: Американский искусственный интеллект  |  22.05.2025

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